veröffentlicht am Mittwoch, 21.08.2013

CVP Linth


In der Septembersession berät der St.Galler Kantonsrat das 16. Strassenbauprogramm. Damit darin dem Projekt Umfahrungsstrasse A53-Gaster die höchste Priorität eingeräumt wird, trat am vergangenen Dienstag die überparteiliche IG Lebensqualität Linthgebiet, welche auch von gewerblichen Kreisen unterstützt wird, an die Öffentlichkeit.

Priorisierung als Kernziel
Kurt Hager, Präsident der IG Lebensqualität Linthgebiet begrüsste die anwesenden Medienschaffenden im Uzner Städtli. In seinem einführenden Votum legte er dar, welche Ziele die IG Lebensqualität Linthgebiet verfolgt. „Unser Hauptanliegen ist, dass dieses wichtige Projekt im 16. Strassenbauprogramm als Projekt erster Priorität aufgenommen wird.“, schildert Hager.  Die Linienführung sei aus Sicht der IG allerdings noch nicht in Stein gemeisselt. Im Bereich des Kaltbrunner Riets müsse eine Lösung gefunden werden, welche das Naturschutzgebiet weniger oder gar nicht tangiere. Eine mögliche Entschärfung der Problematik wäre gemäss den Aussagen von Kurt Hager durch die Mitbenutzung bereits bestehender Strassen in diesem Umfahrungsabschnitt gegeben. „Nicht nur für die Autofahrer, sondern auch für die Benutzer des ÖV’s wäre die Realisierung eine grosse Chance.“, führt Kurt Hager an. Die Busverbindungen seien wenig attraktiv, wenn die Busse auf Grund des massiven Verkehrsaufkommens im Stau stecken blieben und dadurch Zuganschlüsse nicht erreicht würden.

Bisherige Massnahmen ohne grossen Erfolg
Zur Medienkonferenz war abgesehen von den Mitgliedern der IG Lebensqualität Linthgebiet auch der Uzner Gemeindepräsident Erwin Camenisch geladen. Camenisch legte die Sicht des Uzner Gemeinderates in einer fundierten Ansprache dar. „Ich bin den Mitgliedern der IG für ihr Engagement dankbar.“, so Camenisch. Es sei an der Zeit, dass dieses wichtige Projekt jetzt realisiert werden könne. Nicht nur die Bewohner des Uzner Städlis, sondern auch die Anwohner an der Gaster-der Zürcher- der Grynau- und der Rickenstrasse sowie die angrenzenden Gemeinden könnten durch dieses Projekt entlastet werden. Die 15.000-19.000 Fahrzeuge, welche das Uzner Städli täglich durchfahren, würden die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner gefährden, meint Camenisch. Zudem könne das Ziel der Gemeinde, die innere Verdichtung beim Bauen und damit der Schutz des Kulturlandes, nur erreicht werden, wenn der Verkehr aus den Wohngebieten verbannt wird. Dass diese Idee nicht neu ist, zeigte Camenisch anhand des Projektes zur Kurzumfahrung, über welches bereits im Jahr 1996 abgestimmt wurde, auf. Da dieses Vorhaben an der Urnenabstimmung scheiterte, habe die Gemeinde im Nachgang eine Arbeitsgruppe initiiert, welche über 120 Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation erarbeitet hatte. Doch Camenisch konstatierte: „Die Massnahmen sind heute umgesetzt, doch die Situation ist nachwievor absolut unbefriedigend. Eine Umfahrung ist die einzig sinnvolle Lösung für das Problem.“

Gewerbe begrüsst Verkehrsentlastung
Mit Thomas Rieder und Alex Brändle kamen an der Pressekonferenz auch zwei Vertreter des lokalen Gewerbes zu Wort. Brändle, Präsident des Gewerbevereins Uznach legte die Situation für die Detaillisten folgendermassen dar: „Die heutige Situation im Städtli ist untragbar. Es ist laut und zudem auch gefährlich. Für die Geschäfte im Städtli ist dies eine Katastrophe.“ Für Alex Brände ist klar, dass nur durch die Realisierung einer Umfahrungsstrasse wieder Leben ins Uzner Städli zurückkehren kann.  Die Verkehrsentlastung wäre aus seiner Sicht eine klare Chance für mehr Lebensqualität zugunsten der ganzen Region.  Zu guter Letzt ergriff Thomas Rieder, Bijoutier aus dem Uzner Städtli das Wort. „Die Situation für uns Gewerbler ist im Städtli ungemütlich. Viele haben sich auf die Situation eingestellt, doch ich mag nicht resignieren.“, eröffnete Rieder sein Votum. Zahlreiche Personen würden das Städli heute meiden und grossräumig umfahren. Dies wirke sich nicht nur schlecht auf die Kundenzahlen aus, sondern bewirke auch einen Ausweichverkehr in anderen umliegenden Gemeinden, meint Rieder. Es sei darum wichtig, anlässlich der geplanten Standaktion vom kommenden Samstag viele Unterschriften zu sammeln, damit man ein starkes Zeichen in Richtung St.Gallen senden könne. „Will der Kanton Steuern einziehen, kennt er jeden Menschen im Linthgebiet. Geht es jedoch darum Investitionen zu tätigen, wird unsere Region links liegen gelassen.“, stellt Rieder enerviert fest.